Bachmuschelbetreuung

Bachmuschelbetreuer des Unterallgäus machen bayernweit Schule


Am 22. September 2012 fand in der Dampfsäg Sontheim die Auftaktveranstaltung für lokale Bachmuschelbetreuer im Unterallgäu statt. Ziel der Betreuung ist es, dass ehrenamtliche Helfer vor Ort die Bäche mit Vorkommen der Bachmuscheln regelmäßig kontrollieren und dadurch auf Probleme, Gefahren, aber auch Chancen frühzeitig aufmerksam werden.

Die Idee, Betreuer vor Ort zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Bachmuschel einzusetzen, war ein Novum für Bayern. Im Rahmen des 2009 initiierten Biodiv-Projektes „Bachmuscheln im Unterallgäu“ wurde bereits viel für die Bestände der Muschel getan. „Wir haben aber festgestellt, dass der Weg von den Behörden und Experten zu den Anwohnern und Landwirten oft weit ist. Genau hier setzt das neue Konzept an“, sagt der damalige Projektkoordinator Ingmar Harry.

Die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung für die Bachmuschelbetreuer im Unterallgäu:

von links: Katharina Stöckl, Ingmar Harry, Julian Kuhnert, Susanne Hochwald, Niklas Herz, Hannelore Kral, Alois Haugg, Michael Kunert, Ferdinand Schmidt, Beppo Haller, Theo Walter.
Foto: V. Bilgram


Das System der lokalen Bachmuschelbetreuung hat mittlerweile bayernweit Schule gemacht und dient als Blaupause für andere Bachmuschelvorkommen. Für alle Gemeinden mit Bachmuschelvorkommen haben sich mehrere Betreuer gefunden, die sich aus den Reihen des Bund Naturschutz, des Landesbund für Vogelschutz sowie lokaler Fischereivereine rekrutieren.

Da der gebietsfremde Bisam während der Wintermonate Bachmuschelbestände durch Fraß dezimieren kann, ist es erforderlich, Bisamfallen zu stellen. Um Tier- und Artenschutz zu gewährleisten, dürfen Fallen nur von Bisamfängern mit entsprechendem Sachkundenachweis gestellt werden. Die Muschelkoordinationsstelle bietet für Interessenten entsprechende Fallenstellerkurse an.

Die Bachmuschelbetreuer und Bisamfänger begehen regelmäßig die Bäche und inspizieren den Zustand der Muschelpopulationen. Sie halten Kontakt zu den Anwohnern und helfen bei Maßnahmen zur Gewässerpflege. Da die Betreuer die Verhältnisse vor Ort gut kennen können Sie auch die Durchführung von Schutzmaßnahmen voranbringen.

Regelmäßige Treffen der Bachmsuchelbetreuer und des Bisamfängers bieten die Möglichkeit zum Informationsaustausch sowie der Weiterbildung und leisten dadurch einen Beitrag, die die Effektivität der Arbeit zu steigern. Besonders informativ sind gemeinsame Begehungen der Bachmuschelgewässer zusammen mit Kollegen der Unteren Naturschutzbehörde, der Regierung von Schwaben und des Wasserwirtschaftamtes Kempten.

Teilnehmer des Bachmuschelbetreuertreffens am 13. Januar 2015

Bachmuschel Bestimmung

In den Gewässern unserer Region finden sich hauptsächlich zwei Arten von Großmuscheln: Die Bachmuschel und die Gewöhnliche Teichmuschel. Mit Hilfe von einigen Merkmalen lassen sich die beiden auch vom Laien einfach unterscheiden. Mehr lesen…

Biodiv Projekt

Ziel unseres Projektes ist die Sicherung und Verbesserung des Erhaltungs-zustandes von Populationen der Bachmuschel und der Helm-Azurjungfer im Unterallgäu.
Hier erfahren Sie mehr über das Projekt sowie über die Maßnahmen. Mehr lesen…

Mitarbeit und Hilfe

Sie haben Bachmuscheln gefunden? Teilen Sie uns dies mit! Für den Schutz der Bachmuschel ist es sehr wichtig, zunächst die Bestände zu erfassen und deren Entwicklung zu verfolgen. Ihre Mitarbeit ist uns dabei eine große Hilfe. Mehr lesen…

Interessante Links

Hier einige Links zu Seiten, auf denen Sie unter anderem mehr über die Bachmuschel erfahren können. Sehr umfassend informiert der „Leitfaden für Bachmuschelschutz“, der beim Bayerischen Umweltministerium kostenlos als download zur Verfügung steht. Mehr lesen…